Parteitag SP Region Bern-Mittelland
In engagierten Voten sprachen sich Henri Huber, Präsident des Stadttheaters Bern und Jürg Keller, Projektleiter „Musik-Theater Bern“ für ein qualitativ hoch stehendes Stadttheater aus: „Es ist Zeit, in der Kulturpolitik nicht nur über Geld zu reden, sondern über Ziele.“ Das Stadttheater gehört im innerkantonalen Vergleich zu den ganz Großen. Keine andere Kulturinstitution erhält mehr finanzielle Mittel. Ganz anders sieht es aus, wenn man das Stadttheater mit den grossen Kulturinstitutionen anderer Kantone vergleicht. So ist in Genf einer von fünf Franken ein Kulturfranken – zehn Mal mehr als im Kanton Bern. Henri Huber wünschte sich in diesem Zusammenhang einen Perspektivenwechsel: „Weg von der Diskussion um Defizite, hin zur Ansicht, dass es bei der Kulturpolitik um eine sinnvolle Verteilung von Staatsmitteln geht.“ Jürg Keller vermittelte interessante Einblicke in den Stand des Projekts, die vier Kulturinstitutionen unter einem Dach zusammenzuführen. Entscheidend für ihn sei, dass in der neuen Institution ein „Wir-Gefühl“ entstehe, eine gemeinsame Basis. Beide Referenten schlossen mit der nachdrücklichen Bitte an die Politik, sich Gedanken darüber zu machen, was für ein Stadttheater Bern braucht. Kulturinstitutionen könnten nicht gleichzeitig Leistungserbringer und Besteller sein. Vielmehr müsse die Politik den Lead wieder übernehmen und Impulse setzen. Im zweiten Teil des Parteitags verabschiedeten die Delegierten den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2009 und wählten die Mitglieder der Geschäftsleitung. Matthias Burkhalter bleibt Präsident der SP Region Bern-Mittelland; als bisherige Mitglieder wurden Fritz Indermühle, Stefan Lehmann, Jürg Krähenbühl, Verena Berger, Hans-Jörg Rhyn, Michael Aebersold, Bruno Wasserfallen, Susanna Witschi-Wyssmann und Martin Gerber gewählt. Als neues Mitglied wählten die Delegierten Nicola von Greyerz. Vakant ist der Sitz der Juso. Am Schluss des Parteitags rief Nationalrätin Margret Kiener Nellen die Delegierten auf, den Unterstützungs- und Solidaritätsaufruf für die Mitarbeitenden der Kartonfabrik Deisswil zu unterzeichnen.